Hotel
Restaurant Siegblick
"Siegburg - Der Ausblick ist einzigartig in die Tal-Ebene der Sieg, umrahmt von waldgeschmückten, bergischen Höhenzügen, den Ausläufern des Westerwaldes und des Siebengebirges, auf den alten Rittersitz Haus zur Mühlen, die Ortschaften Hennef, Geistingen, Caldauen, Seligenthal, Allner mit dem prächtigen Schloß, das Rittergut Zissendorf. Der Reiz dieses Landschaftsbildes wird noch erhöht durch die herübergrüßenden Ruinen der alten Weberstadt Blankenberg, sowie die Kirchtürme von Rott und Bödingen."
So romantisch-schwärmerisch wurde der Ort zur Gründerzeit beschrieben, an dem seit 93 Jahren das Hotel-Restaurant Siegblick steht. Im Konzessionsantrag von 1926 machten die Gründer den Beamten, die zu entscheiden hatten, den Mund wässrig. Mit Erfolg: Brauereibesitzer Josef Clarenz bekam die Genehmigung, auf den Räumen und Felsenkellern seiner Biererzeugung am Wolsberg Gastronomie und Herberge zu errichten.
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Der Siegblick ist heute noch in Familienbesitz; die vierte Generation führt den Betrieb seit Mitte 2020. Der Ausblick auf das Siegtal-Panorama ist teilweise erhalten. Viele Bäume sind gewachsen seit 1926. Und die Autobahn hat das Tal verändert. 1935 bis 1938 wurde die Piste mit der Siegbrücke gebaut, und sie brachte den Gastwirten damals viele neue Kunden. Der Rastplatz am Wolsberg war mit dem Hotel-Parkplatz verbunden. Das Restaurant wurde vergrößert.
Der Krieg brachte auch für den Siegblick nichts Gutes: Die Brauerei musste 1942 geschlossen werden, weil die Brauer zur Wehrmacht eingezogen wurden. 1945 wurde das Hotel, auf dessen Terrassen Flakgeschütze standen, stark zerstört. Nach dem Krieg war die Anlage von den belgischen Truppen als Offiziersclub beschlagnahmt. Erst 1952 konnte die Familie Clarenz hier wieder selbst wirtschaften und aufbauen. Der Aufschwung kam, mit ihm Reisende aus dem Ruhrgebiet und Holland; das Hotel wurde vergrößert.
Gründer Josef Clarenz, der mit seinen Kindern Willi, Maria und Helene den Siegblick geführt hatte, war 1948 gestorben. Willi Clarenz' Sohn Reiner übernahm das Geschäft 1967 gemeinsam mit seiner Frau Barbara. Sie brachten die Hotel-Anlage auf den neuesten Stand. 1975 wurden Restaurant und Nebenräume modernisiert. Ein Schlag ins Kontor war im gleichen Jahr die Schließung des Autobahnparkplatzes wegen der Verbreiterung der A 3. Der Umsatz brach zur Hälfte weg. Doch es gelang der Familie, das Angebot umzustellen und andere Gäste anstelle der Reisegesellschaften zu gewinnen.
Mitte 2000 hat Tochter Maritta, Betriebswirtin für das Hotel- und Gaststättengewerbe und Köchin, den Siegblick übernommen.